Design Thinking als das Methodenset und Ansatz zur Unterstützung von Innovationsprozessen erhält eine immer breitere Aufmerksamkeit. Mitte Oktober besuchte ich das Design Thinking Foundation Training bei Ingrid und Peter Gerstbach. Ein Rezept für die Entwicklung innovativer, neuer Ideen teile ich mit Euch.
Meine Vorfreude auf den Termin war groß. Ich hatte lange auf den Präsenztermin gewartet. Wie sollte es 2020 anders sein, es waren Corona-Maßnahmen die ein Training vor Ort gemeinsam mit anderen über Monate hinaus verzögerten. Auch im Termin hatten wir den Babyelefanten (gelb – im Corporate Design) stets im Auge. Interdisziplinär war die Zusammensetzung.
Abbildung 1: Inspirierender Design Thinking Space über Wiens Dächern.
In diesem eintägigen Seminar konnte ich die vier Phasen des Design Thinkings unter professioneller Anleitung durchleben.
Abbildung 2: Die vier Phasen des Design Thinkings: einfühlen – definieren – Ideen generieren – experimentieren.
Am Anfang berichtete Peter über Ursprünge und Basis des Design Thinking. Auch um zu klären, wozu Design Thinking eigentlich genutzt werden kann:
Innovationen: Problemlösungen zu finden, die neu sind.
Kreativität mithilfe eines Prozesses abzurufen, anstatt zu warten, dass einen die Muse küsst.
Dennoch braucht es Vorgaben um etwas Neues zu entwickeln. Und da gilt es die optimale Balance zwischen folgendem zu finden:
1. Wünschbarkeit: Was wünschen/brauchen Menschen eigentlich wirklich?
2. Machbarkeit: Was ist technisch durchführbar/realisierbar?
3. Wirtschaftlichkeit: Sind die Kosten geringer als der Nutzen der Idee/Erfindung?
Abbildung 3: Innovation braucht einen Rahmen – Balance zwischen Wünschbarkeit, Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit.
Vor allem für komplexe Probleme eignet sich Design Thinking – vor allem solche, wo es keine erkennbare Ursache-Wirkungsbeziehung gibt und viele Menschen involviert sind.
Geliefert wurde u. a. ein Rezept mit 4 Zutaten für neue Ideen:
Interdisziplinäres Team: mit maximal 7 Leuten, nicht nur Experten.
Flexibler Raum: Keine Raum einnehmenden/großen Tischen, wie wir es von Meetingräumen häufig kennen, verwenden. Sie stellen eine Barriere dar.
Ergebnisoffener Auftrag: Lösung kann entwickelt werden und wird nicht vom Auftraggeber vorgegeben.
Die wichtigsten Design Thinking Methoden sind dann an realen Aufgabenstellungen geübt worden. Dazu war jeder Teilnehmer Kunde mit einer Problemstellung. Eine Methode zur Ideengenerierung, die mir besonders hilfreich erschien, nennt sich “Kopfstand”.
Ideengenerierung mit Methode Kopfstand
Auf Basis von Wissen über den Benutzer und einer vorhandenen Problemstellung, können hiermit spielerisch Ideen gesammelt werden. Exemplarisch meine Problemstellung: Wie kann Nora ihre Zeiterfassung effizienter gestalten, damit sie nicht mehr Zeit als nötig dafür aufwendet?
Vorgehen – 3 Schritte:
Man sammelt zuerst möglichst viele Ideen, wie man die Situation verschlechtern könnte. Für meine Problemstellung waren das z. B. folgende Worse Case Szenarios: a. Nach jeder geleisteten Einheit die Zeit erfassen. b. Am Monatsende alles auf einmal erfassen. c. Notizblock – in dem ich mir die Zeiten notiere – wegschmeißen.
Dann dreht man die Ideen ins Gegenteil um (siehe Sticky Notes auf der Abbildung) a. Fixe Zeit im Tagesablauf z.B. alle 4 Stunden. b. Vor dem letzten Meeting am Tag. c. Vordruck verwenden.
Am Ende wird die beste Idee ausgewählt. Für mein Problem war das: Einen Vordruck verwenden (siehe rechts oben in der Abbildung).
Abbildung 4: Ideensammlung am Whiteboard (Kopfstand).
Experimentieren
Am Ende des Tages baute jeder einen Prototypen. Dazu ist auch das Vorhandensein von unterschiedlichstem Bastelmaterial von großem Vorteil. Der für mich entwickelte Vordruck für die handschriftlichen Notizen zur Zeiterfassung, ist in der Abbildung darunter zu sehen. In der Mitte befindet sich ein Stempel (PlayMais) für die sich (täglich) wiederholenden Meetings. Stichwort: Daily Standup. Warum war ich nicht früher darauf gekommen? Jedenfalls konnte ich mir den Protoypen mit nach Hause nehmen und bin noch am Testen.
Abbildung 5: Prototyp – effiziente Zeiterfassung.
Fazit: Erlebte Innovation. Go for it!
Weiterführende Informationen zum Design Thinking:
Wer mehr von den beiden kreativen Design Thinkern aus dem Hause Gerstbach hören möchte, der/dem empfehle ich ihren Design Thinking Podcast.
Haben Sie komplexe Problemstellungen für die Sie eine nutzerorientierte Lösung suchen? Melden Sie sich gerne einfach unverbindlich bei mir, Nora Aumayr.
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https://techtalk.at/wp-content/uploads/2021/01/Ein-Design-Thinking-Training-in-Coronazeiten-–-endlich-erlebte-Innovation.png7201280Nora Aumayrhttps://techtalk.at/wp-content/uploads/2021/03/TechTalk_Logo_Slogan@2x.pngNora Aumayr2021-01-11 12:47:102021-02-23 11:41:19Ein Design Thinking Training in Coronazeiten – “endlich” erlebte Innovation
Barrierefreiheit und “Design for All“ ist ein Thema, welches immer mehr an Relevanz gewinnt und heute zur digitalen Strategie eines jeden Unternehmens gehört. Die rechtliche Umsetzung von inklusivem Webdesign für Webseiten und Apps war lange Zeit nicht geregelt, durch das Inkrafttreten des neuen Web-Zugänglichkeits-Gesetzes (WZG) ist die barrierefreie Gestaltung von Webseiten und mobilen Anwendungen jedoch zur gesetzlichen Verpflichtung geworden.
Unternehmen, die eigene Webseiten betreiben oder Apps anbieten, sind nun gefragt, diese einem Accessibility Test zu unterziehen und nötige Anpassungen vorzunehmen. Auf welche Art und Weise der Accessibility Test durchgeführt werden kann, welche Aspekte hierbei zu beachten sind und wo Unternehmen Unterstützung bei der Durchführung erhalten stellen wir Ihnen im Folgenden übersichtlich dar.
Accessibility Review & Web-Zugänglichkeits-Gesetz
Österreichische Unternehmen müssen als Konsequenz auf das Inkrafttreten des Web-Zugänglichkeits-Gesetzes (WZG) ein Zertifikat erwerben, welches bestätigt, dass ihre Webseite oder App barrierefrei ist. Vorab können Unternehmen anhand einiger Faktoren einen Selbsttest durchführen und anhand der neuen Kriterien definieren welche Anpassungen nötig sind, oder alternativ über einen Experten wie TechTalk einen solchen Test durchführen lassen.
TechTalk ist Experte für Accessibility und das Testen von Accessibility in Apps und auf Webseiten. Wir unterstützen Unternehmen bei der Durchführung von Accessibility Tests ihrer Webseiten und Apps. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf uns lassen Sie sich beraten.
Barrierefreiheit & Design – Web Accessibility in der Praxis
Inklusion und Barrierefreiheit spielen auch in der Wirtschaft sowie in der öffentlichen Verwaltung eine immer größere Bedeutung – nun hat auch der Gesetzgeber erkannt, dass Menschen mit Beeinträchtigungen in vielfacher Art und Weise Diskriminierung im Internet erleben.
Einen guten Einstieg in das Thema Accessibility Test erhalten Sie hier:
Das Betrachten von Inhalten in Apps und auf Webseiten kann für Menschen mit Beeinträchtigungen zu Komplikationen führen. Mit Hilfe einer Zumutbarkeitsprüfung können Unternehmen ermitteln, ob beim Betrachten einer Webseite oder App Barrieren bestehen und somit eine Diskriminierung vorliegt. Im Folgeschritt wird die Gestaltung der Seite unter die Lupe genommen und soweit wie möglich angepasst.
Eine 100% Anpassung mag nicht immer möglich sein. Ziel der Initiative ist es jedoch, dass möglichst viele Inhalte im Internet barrierefrei dargestellt werden und auf diese Weise zu mehr Inklusion von Menschen mit vermindertem Sehvermögen erreicht wird.
Web-Zugänglichkeits-Gesetz – Auswirkung auf Unternehmen
Gemäss des Web-Zugänglichkeits-Gesetzes müssen alle Webseiten des Bundes oder einer seiner Einrichtungen, die nach 23.9.2019 veröffentlicht wurden die im WZG aufgeführten Kriterien erfüllen. Für ältere Webseiten gilt die Frist 23.9.2020. Apps müssen die genannten Kriterien bis 23.6.2021 erfüllen.
Accessibility Testing in der Praxis – Unser Testbericht
Das TechTalk Team ist Experte in Sachen Accessibility Tests und testet sowohl Webseiten als auch Apps anhand der durch das WZG festgelegten Kriterien. Welche Möglichkeiten Unternehmen haben um vorab einige der Kriterien zu testen haben wir anhand eines Tests einer App für Sie zusammengestellt.
Ziel hierbei war es den aktuellen Stand zur Barrierefreiheit der getesteten App festzustellen um im Anschluss gemeinsam mit den Entwicklern zu entscheiden, welche Verbesserungen mit höchster Priorität umgesetzt werden sollen.
Einige der gängigen Methoden zum Test der Barrierefreiheit sind bei einer Smartphone-App anders als bei einer Webseite nicht möglich – hierzu gehört die Nutzung eines Kontrast-Tools, oder die Entwicklertools des Browsers für einfachen Zugriff zum Programmcode.
Im Folgenden stellen wir vier verschiedene Ansätze zur Durchführung Accessibility Testings von Apps vor:
Kontrast-Check
Screenreader-Check
Vergrößerung des Texts
Vergrößerung via Smartphone-Lupe
Mittels dieser vier Ansätze lässt sich bereits ein Großteil der WCAG-Guidelines (Web Content Accessibility Guidelines) abdecken und einen Einblick in die Barrierefreiheit der Smartphone-App bekommen. Die Ergebnisse zeigten, dass die von uns getestete App nicht besonders gut an die Bedürfnisse von sehbehinderten Menschen angepasst ist.
Testmöglichkeiten im Überblick
Überprüfen der Lesbarkeit mit Kontrast-Check
Ebenso wie im Internet ist auch für die Nutzung von Smartphone Apps das Zusammenspiel von Farben bedeutsam für die Zugänglichkeit.
Ziel: Überprüfung des Kontrastes um sicherzustellen, dass Menschen trotz einer Sehbehinderung oder einer Farbschwäche eine Applikation benutzen und verstehen können. Zielgruppe: Menschen mit einer Sehschwäche oder einer Farbschwäche, wie zum Beispiel die Rot-Grün-Sehschwäche. Kriterium: Die Applikation ist ohne Probleme bedienbar, Elemente unterscheiden sich nicht nur anhand von Farbe, sondern haben auch ein zusätzliches Unterscheidungsmerkmal (wie Icons oder Text).
Ein spezifisches Tool um die Lesbarkeit von Inhalten in Smartphone Apps zu testen gibt es bisher nicht. Für unseren Test haben wir daher Screenshot erstellt und diese am PC bezüglich ihrer Lesbarkeit analysiert. Für das Testen von Webseiten im Browser empfehlen wir den Colour Contrast Analyser (CCA). Das Tool beinhaltet einen Farbpicker, zudem zeigt es an, welche WCAG Richtlinien der Kontrast der Webseite erfüllt.
Der Screenreader-Check
Der Test mithilfe des Screenreader Checks nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch. Hierzu wurde der NVDA Screenreader verwendet, folgende Punkte wurden getestet:
Fokus auf die Navigation
Kann ich jeden Menüpunkt erreichen?
Kann ich jeden Menüpunkt auch wieder verlassen / wechseln?
Wo ist der Fokus beim Öffnen einer neuen Seite platziert?
Ist der Wechsel einer Seite nachvollziehbar?
Fokus auf die einzelnen Elemente (Buttons, Formularelemente, Einstiegspunkte, Links ..)
Welcher Text wird beim Anklicken der einzelnen Elemente vorgelesen?
Sind die Elemente verständlich beschrieben?
Verstehe ich den Aufbau der Seite, ohne dass ich etwas sehe?
Fokus auf die “Führung” des Benutzers
Ist verständlich, auf welcher Seite ich mich befinde?
Ist beschrieben, was ich auf der Seite “zu tun” habe?
Ist verständlich, was ich zu tun habe wenn sich die Tastatur / die Kamera / ein Popup öffnet?
Kann ich die Tastatur / die Kamera / ein Popup / das Menü wieder verlassen?
Ein Beispiel aus der Praxis möchten wir genauer beschreiben:
Zur einfacheren Veranschaulichung haben wir den Homescreen nachgebaut.
Im Idealfall liest der Screenreader beim ersten Menüpunkt (siehe Wireframe „Torte Schalter“) vor. Bei der getesteten App liest der Screenreader, wenn der Fokus zum ersten Menüpunkt ”Torte” kommt, statt ”Torte Schalter” – ”Text Unterstrich 18 Schalter” vor. Durch den Begriff ”Schalter” erkennt der Benutzer des Screenreaders, dass es sich um einen Button handelt und dieser anklickbar ist. Durch die Wörter ”Text Unterstrich 18” erkennt er aber nicht um was es sich bei diesem Menüpunkt handelt. Als blinder Benutzer sieht man das Icon nicht, deshalb ist es hier unmöglich zu wissen, was passiert, wenn man auf den Button klickt und auf welche Seite man dann kommt. Wenn man den Fokus nun auf den Menüpunkt ”Kaffee” setzt, hört man statt ”Kaffee Schalter” – ”Text Unterstrich 12 Schalter”. Dies geschieht mit allen Menüpunkten, was es unmöglich macht sich bewusst durch die App zu navigieren.
Ein weiteres Problem befindet sich auf der Schaltfläche links unten am Screen. Die Schaltfläche mit dem Icon und dem Text “Mehr Infos” wird vom Screenreader als “TBD” vorgelesen. Natürlich ist es damit auch nicht möglich zu wissen, was sich auf der Seite verbirgt, auf die man darauf navigiert.
Der Screenreader Test wurde sowohl am iPhone als auch am Android durchgeführt, in den Einstellungen des Smartphones kann man den Screenreader einschalten.
Vergrößerung des Texts
Eine weiteren Testoptionen ist die Veränderung des Textgröße in den Smartphone Einstellungen und die Analyse der Folgen bei der Nutzung der App.
Ziel: Sicherzustellen, dass sich die Schriftgröße dynamisch angepasst, wenn dies in den Einstellungen so eingestellt wurde. Zielgruppe: Menschen mit einer Sehschwäche. Kriterium: Unabhängig davon, welche Schriftgröße eingestellt, ist ist der Text lesbar und auch Schaltflächen und Tabellen werden dementsprechend angepasst. Die Textgröße passt sich nicht nur im Smartphone, sondern auch in der Applikation an und wird automatisch vergrößert.
In der getesteten Applikation war das Ergebnis ernüchternd, die Änderung der Schriftgröße hatte keine Auswirkung auf die getestete Applikation. Weder der Text der Menüpunkte noch der Text innerhalb der Applikation (z.B. im Impressum, Beschreibungstext) wurden vergrößert dargestellt. Statt einer dynamischen bzw. relativen Schriftgröße wurde eine fixe Schriftgröße verwendet (wie px).
Vergrößerung via Smartphone-Lupe
Eine weitere Testoption ist die Vergrößerung mit der Smartphone Lupe.
Ziel: Sicherstellen, dass Menschen, welche die Smartphone-Lupe verwenden, deine Applikation benutzen können. Zielgruppe: Menschen mit einer Sehschwäche. Kriterium: Die Lupe ist wie gewohnt verwendbar und hat den gewünschten Effekt. Die Lupe lässt sich auch in der Applikation aktivieren und ist wie gewohnt bedienbar.
Bei der von uns getestete Smartphone-Applikation hat dies gut funktioniert.
Barrierefreiheit professionell testen und optimieren
Unternehmen, die sich bisher noch wenig mit dem Thema Accessibility Testing und Barrierefreiheit von Webseiten und Apps auseinander gesetzt haben, sind nun in der Pflicht, die im WZGs gelisteten Kriterien umzusetzen und ihre Webseiten und Apps dementsprechend zu aktualisieren.
Die von uns beschriebenen Möglichkeiten eines Vorab-Tests bieten eine praktische Heranführung an das Thema Barrierefreiheit von Apps für sehbehinderte Menschen und helfen Unternehmen, Handlungsbedarf zu erkennen. Bei der gründlichen Analyse und der technischen Umsetzung von vorhandenen Defiziten helfen UX Experten und Web Designer, die über das nötige Know-how verfügen.
Haben Sie Fragen?
Unser Team unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung des WZGs und hilft Ihnen Schritt-für-Schritt bei der Umsetzung. Kontaktieren Sie uns um ein unverbindliches Erstgespräch zu vereinbaren.
https://techtalk.at/wp-content/uploads/2020/07/Web_Accessibility.png7201280Veronika Winterhttps://techtalk.at/wp-content/uploads/2021/03/TechTalk_Logo_Slogan@2x.pngVeronika Winter2020-07-28 14:47:382021-02-23 11:49:06Accessibility Testing – Das Web-Zugänglichkeits-Gesetz und seine Folgen für Unternehmen
Vom 25. bis 29. Mai hat Veronika Winter von Techtalk an der German CHI Week teilgenommen und die virtuelle Konferenz genutzt, um neue UX Trends zu erforschen und einen Einblick in Tendenzen rund um das Thema Human-Computer-Interaction (HCI) zu bekommen. Über ZOOM kamen Experten der User Experience (UX) Community zusammen und lernten in über 120 Präsentationen die Arbeit von Forschungseinrichtungen deutscher Universitäten kennen.
Bei der diesjährigen German CHI Week standen die Themenschwerpunkte Mixed Reality, Games and Gamification, CSCW and InfoVis (Cross-Device-Interaction and InfoVisualisations), Eye and Brain, Accessibility & Well-Being, Wearables, VR (Virtual Reality), Artificial Intelligence & Smart Home Data, Usable Security and Privacy, Input, Methodology, Automotive & Robots and At the Workplace auf dem Programm.
Highlights zu den unterschiedlichen Themenbereichen
Die präsentierten Inhalte stammen direkt aus der Forschung und bieten die Möglichkeit, Trends von Anfang an zu beobachten und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Von den verschiedenen Vorträgen zu neuen Technologien und zukünftigen Entwicklungen haben wir daher viel mitnehmen können und sind gespannt, wie diese sich in den nächsten Jahren positionieren werden und welche Themen sich durchsetzen.
Forschungsarbeiten aus dem Bereich “Games und Gamification”
Im Bereich “Games und Gamification” gibt es viele vielversprechende Forschungsprojekte:
Figure 1: Storyboard of the gamification element “Badges”
Figure 2: Storyboard of the gamification element “Cheating”
Eine der Präsentationen hat sich mit verschiedenen Aspekten von Social Interaction und Social Anxiety in Spielen auseinandergesetzt und eine Methode entwickelt um toxisches und schädliches Verhaltens von Spielern in Online-Spielen zu erkennen.
Normalerweise werden Gamification Elemente vom Development-Team ausgesucht. In einem der vorgestellten Forschungsprojekte konnten die User einer Anwendung ein eigenes Gamification-Konzept auswählen. Auf diese Weise wurde getestet, welches Konzept die höchste User Motivation hervorbringt.
Forschungsarbeiten aus dem Bereich “Barrierefreiheit”
Die Themen Barrierefreiheit und Accessibility werden in der Zukunft mehr Aufmerksamkeit erhalten. Hierzu wurden verschiedene Benutzerstudien präsentiert, welche speziell mit älteren Menschen durchgeführt wurden. Besonders Projekte in den Bereichen Mobilität, Coaching und physikalisches Training von älteren Menschen standen dieses Jahr mehrfach im Fokus der Veranstaltung. Einige spannende Projekte haben uns besonders beeindruckt:
Ein weiteres Beispiel war ein Forschungsprojekt zum Thema Augmented Reality for Older Adults, welches das Thema Augmented Reality mit älteren Menschen in den Fokus stellt und untersucht, ob die Zielgruppe mittels eines virtuellen Coaches ein besseres Balance-Training erleben kann.
Forschungsarbeiten aus dem Bereich “Cross-Device-Interaction and InfoVisualisations
Toward Agile Situated Visualization: An Exploratory User Study – Forschungsarbeit über das Toolkit AVAR, welches die Möglichkeit bietet Grafiken in einer HoloLens in VR darzustellen. Mittels einer User Studie konnte eine erhöhte Interaktion auf Seiten der User nachgewiesen werden.
Forschungsarbeiten aus dem Bereich “Mixed Reality”
Die Forschungsarbeiten im Bereich “Mixed reality” boten einen spannenden Einblick in den aktuellen Forschungsstand. Einige Projekte in diesem Bereich waren besonders interessant: Ein System namens Ambi plant arbeitet mit künstlichen Pflanzen, die sich zu Musik, Spielen oder bei Filmen bewegen. Auch eine Forschungsarbeit mit Benutzerstudien zur Sicherheit von Fahrradfahrern im Straßenverkehr sowie ein Experiment zur Visualisierung von Objekten in einer neuen Umgebung welches AR glasses Hololense sowie 3D Modelle nutzt um Usern eine bessere Vorstellung zu ermöglicht boten neue Erkenntnisse.
Forschungsarbeiten aus dem Bereich “Wearables”
Ein weiterer Themenschwerpunkt waren Wearables, also tragbare Computertechnologien, wie zum Beispiel die Smart Watch. Hierzu gibt ein Forschungsprojekt zur Erhöhung der Bildschirmgröße einer Smart Watch, indem auch das Uhrband als Screen verwendet wird. Weitere Projekte gibt es zu den Themen Smart Textiles, also smarte Kleidungsstücke, welche mit Sensoren ausgestattet sind und zum Beispiel Druck und Verformung erfassen können.
Trends auf der Spur: 120 Sessions an fünf Tagen
Das Format der German CHI Week ermöglichte es, dass viele verschiedene Themen in kurzer Zeit behandelt werden konnten:
Programm von Montag bis Freitag je 17.00 – 19.00 CET
Täglich drei Sessions hintereinander, je 40 Minuten
Für jedes Paper wurden vorab von den Autoren aufgezeichnete Videopräsentationen von je 3 Minuten vorbereitet. Auf diese Weise erhielten die Teilnehmenden einen kurzen Überblick zum Thema und konnten dann direkt in die 20-minütige Podiumsdiskussion starten.
https://techtalk.at/wp-content/uploads/2020/07/Preview_Image_Design2-1.png7201280Veronika Winterhttps://techtalk.at/wp-content/uploads/2021/03/TechTalk_Logo_Slogan@2x.pngVeronika Winter2020-07-21 16:01:282021-02-23 11:53:39Gamification, Mixed Reality, Barrierefreiheit: Die Trends und Highlights der German CHI Week
Vergangenes Jahr wurde für die Barrierefreiheit in der öffentlichen Verwaltung wieder ein wichtiger Schritt gemacht – das Web-Zugänglichkeits-Gesetz (kurz: WZG) wurde im Juli 2019 in Österreich verabschiedet.
Ähnlich der BIT-Verordnung in Deutschland wurde nun eine verpflichtende Regelung geschaffen, dass die Webseiten und mobilen Anwendungen des Bundes bzw. vom Bund finanzierten Einrichtungen die Anforderungen an die Barrierefreiheit erfüllen müssen und vor allem auch durch welche Aktivitäten dies gewährleistet werden soll.
Anforderungen an die Barrierefreiheit laut WZG
Im WZG verweisen die Anforderungen an die Barrierefreiheit vor allem auf die bereits länger festgelegten Richtlinien und damit gilt als Richtschnur die Erfüllung der Stufe AA der „Richtlinien für barrierefreie Webinhalte Web – WCAG 2.0“.
In der Folgeabschätzung im Rahmen des Gesetzgebungsprozesses wurde davon ausgegangen, dass die Einführung des WZG keine zusätzlichen Kosten verursacht, da bereits seit 2004 mit dem E-Government-Gesetz behördliche Internetauftritte so zu gestalten sind, dass internationale Standards über die Web-Zugänglichkeit erfüllt werden. Aus meiner Sicht ist dies etwas zu kurz gegriffen, da nicht die volle Breite aller Angebote die Barrierefreiheit mit Stufe AA bisher berücksichtigt hat bzw. nun explizit auf mobile Anwendungen mit eingeschlossen sind.
Aufgaben im Zusammenhang mit der Web-Zugänglichkeit
Neben der Sicherstellung der Barrierefreiheit an sich, ist auch festgelegt, welche Aufgaben im Zusammenhang mit der Web-Zugänglichkeit zu erfüllen sind. So sind unter anderem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Thema “barrierefreier Zugang” zu schulen und zu sensibilisieren.
Darüber hinaus muss eine Erklärung zur Barrierefreiheit im Internet veröffentlicht werden – vergleichbar etwa mit der Datenschutzerklärung. Mit dieser Erklärung wird unter anderem dargelegt inwiefern die Anforderungen zur Barrierefreiheit erfüllt werden und wie dies überprüft wurde. Auch kann dargelegt werden wieso Anforderungen nicht erfüllt wurden, wenn die Behebung eine unverhältnismäßige Belastung für die Einrichtung darstellen würde.
Screenshot der Barrierefreiheitserklärung von oesterreich.gv.at
Wissen im Bereich Barrierefreiheit
Mit der Umsetzung von Anwendungen vor allem im öffentlichen Bereich setzt sich unser Team schon lange mit dem Thema Accessibility und Barrierefreiheit auseinander. Veronika Winter hat sich letztes Jahr zum Beispiel im Rahmen der Projektarbeit intensiv mit den aktuellen Anforderungen des BIT-V auseinandergesetzt.
Auch im Bereich des Web-Zugänglichkeits-Gesetzes unterstützen wir gerne mit einer Statuserhebung mit konkreten Verbesserungsvorschlägen, einer individuellen Beratung oder Schulung.
https://techtalk.at/wp-content/uploads/2020/04/Ux-Besprechung.jpg329473Claudia Osterhttps://techtalk.at/wp-content/uploads/2021/03/TechTalk_Logo_Slogan@2x.pngClaudia Oster2020-04-28 22:32:152021-10-18 11:26:17WZG verstehen und umsetzen – Barrierefreiheit in der öffentlichen Verwaltung
Am 31. Oktober 2019 war ich das erste Mal beim Design Thinking Meetup. Insgesamt waren 19 TeilnehmerInnen, darunter die zwei Hosts Ingrid und Peter Gerstbach und drei MasterstudentInnen, die gleichzeitig die Moderation der Mini-Workshops machten.
Das Meetup war wie ein Barcamp aufgebaut. Dadurch war es uns auch als TeilnehmerInnen möglich, eigene Themen einzubringen. Innerhalb dieses Blogposts werde ich drei der ausprobierten Methoden aus dem Design Thinking genauer vorstellen.
Das war unser Plan für den Abend.
Ein Interview, um in das Erzählen von Geschichten einzutauchen
Zu Beginn gab es den Workshop “Empathisches Interview”. Ziel dieser Methode ist es, Leute dazu zu bringen, Geschichten zu erzählen und in ihre Bedürfnisebene einzutauchen. Fakten spielen hier keine Rolle. Bei dieser Art von Interview werden keine Fragen vorbereitet, es gestaltet sich eher wie ein gemeinsames Gespräch. Als Interviewer solltest du zwischen den Zeilen lesen und darauf die nächsten Fragen aufbauen können. Wir konnten diese Methode selbst ausprobieren indem wir uns in zwei Gruppen teilten und jeweils 5 Minuten ein Interview führten.
Etwas schwierig war es für mich mich ausschließlich auf das Zuhören zu konzentrieren. In der abschließenden gemeinsamen Reflexion gab es folgende Ansichtspunkte zu der Methode “Empathisches Interview”:
Diese Methode erlaubt es schnell auf einer anderen Ebene zu wechseln
Wie schaffe ich es als Interviewer, dem Interviewee emotionale Geschichten zu entlocken?
Voller Fokus auf Bedürfnisse und die Problemstellungen
Wie schaffe ich es als Interviewer, wenn schon potenzielle Produktideen aufkommen, das Gespräch wieder auf die Bedürfnisse und Anforderungen zu lenken, anstatt sich in ein “Konzept” zu vertiefen?
Im Interview soll nicht gemeinsam an Lösungen gearbeitet werden
Wie kann man emotionale Geschichten hören?
Was sind die Problemstellungen?
Anschließend an das empathische Interview holt man aus jedem einzelnen Interview sogenannte “Insights” heraus. Jedes Insight schreibst du auf ein Post-it und fasst es in Cluster zusammen. Dadurch erhältst du eine gute Übersicht über die Bedürfnisse und Problemstellungen der interviewten Personen.
Zwei Methoden aus der Ideenfindungsphase
Die Design Thinking Methode “3-6-5”
Die nächsten zwei Methoden aus dem Design Thinking sind Teil der Ideenfindungsphase. Nach einem kurzen Icebreaker, um in eine kreative Stimmung zu kommen, begannen wir mit der Methode “6-3-5″. Viele weitere Icebreakers, inklusive Anleitung und Struktur, befinden sich auf der Icebreaker Activities Seite von Atlassian.
Die Zahl 6 steht für die Anzahl an Personen, die Zahl 3 steht für die Anzahl der Ideen pro Runde, und 5 steht für die Anzahl der Runden. Die Anzahl der Runden kann natürlich je nach Gruppengröße variieren. Durch diese Methode erhält man in kürzester Zeit viele Ideen, egal ob diese realistisch sind oder nicht. Dadurch wird diese Methode als quantitative Methode gewertet. Wichtig ist, dass man während der Übung Musik einschaltet, dadurch verhindert wird rationales Denken und erhält besonders kreative Ideen. Wie auf meinem Zettel zu sehen ist, hat dies bei uns sehr gut funktioniert.
Hier sieht man das Ergebnis zum Thema “Wie entkomme ich dem nebeligen Wetter im Herbst”.
Nachdem die Runde abgeschlossen ist, markiert jede Person am eigenen Platz die zwei Lieblingspunkte, das sogenannte Dot-Voting. Pro Gruppe werden die Lieblingspunkte in einer Matrix kategorisiert. Eine ähnliche Methode ist die Crazy 8 Methode aus dem Google Designs Sprint.
Hier sieht man unser Ergebnis zum Thema “Wie entkomme ich dem nebeligen Wetter im Herbst”.
Die Design Thinking Methode “Wortassoziationskette”
Zur Ideenfindungsphase haben wir danach die Wortassoziationskette zum Thema “Lebenslanges Lernen” ausprobiert. Bei dieser Methode schreibst du das Thema in die Mitte eines großen Flip Charts und alle Teilnehmer der Gruppe können gleichzeitig Wörter, die man mit dem Thema assoziiert, rundherum schreiben. Diese Wörter können ähnlich wie eine Mind Map miteinander verbunden werden. Auch hier erhält man viele Ideen in kurzer Zeit. Ähnlich wie bei der Methode davor gibt es anschließend ein Dot-Voting, um die “besten Ideen” zu bestimmen bzw. die Ideen, mit denen man weiterarbeiten möchte.
Hier sieht man unser Ergebnis zum Thema “Lebenslanges Lernen”.
Zum Abschluss etwas Aktivierendes
Zum Abschluss des Meetups haben wir noch das kurze Spiel “Telephone Charades” gespielt sowie eine kurze Blitzlicht-Abschlussreflexionen. Ich freue mich schon sehr auf das nächste Mal! Es war ein wirklich lebendiger und lehrreicher Abend.
Bereits zum 175. Mal fand das UXVienna Meetup statt. Diesmal war die Meetup-Gruppe bei uns in der TechTalk zu Besuch, rund 60 UX ExpertInnen waren da. Die UXVienna Meetup Gruppe hat über als 2600 Mitglieder und trifft sich monatlich zu einem Abend-Meetup sowie einem Frühstück. Seit kurzem veranstaltet das Meetup auch den UX Bookclub.
Ziel dieses Meetups ist der Erfahrungsaustausch sowie das
Networking innerhalb der UX Community in Wien, deshalb standen auch bei uns
diese beiden Dinge an oberster Stelle.
Claudia Oster führte durch den Abend und stellt TechTalk als
Unternehmen, unser Vorgehensmodell sowie unser UX-Team und die Aufgaben einer
UX DesignerIn in der TechTalk vor.
Die Aufmerksamkeit der UX Community ist bei Claudia Oster. Sie erklärt gerade die UX Methoden und deren Einsatzgebiete im Entwicklungsprozess.
Minitalk “Integration of
UX in a Scrum of Scrum project – Tools and Learnings”
Anschließend teile ich meine Erlebnisse zum Thema UX in
einem Scrum of Scrum Setting, also mit mehreren Scrum Teams, welche an einer
Applikation arbeiten mit “Integration of UX in a Scrum of Scrum project – Tools
and Learnings”. Innerhalb von nur wenigen Monaten ist das UX Team in diesem
Projekt von einer Person auf vier Personen gewachsen. Dieses schnelle Wachstum
ist verbunden mit unterschiedlichen Herausforderungen, die auch wir bewältigen
müssen:
Plötzlich mehr Gesprächs- und
Koordinationsbedarf
Teams mit unterschiedlichem Fokus
Unterschiedliche Requirements und Arten zu
arbeiten
Konsistenz von Style und Layout von vier Scrum
Teams zu gewähren
Durch diese Herausforderungen haben wir an unserer
Arbeitsweise und Organisation gearbeitet und diese angepasst.
Während meines Talks “Integration of UX in a Scrum of Scrum project – Tools and Learnings”
Der Talk entwickelte sich am Ende zu einer spannenden Frage-Antwort-Diskussion, wodurch ich zur Zusammenarbeit mit EntwicklerInnen sowie zu unserem UX Styleguide mehr in die Tiefe gehen konnte.
Anschließend wurde geschlemmt, wie bei einem Meetup in der
TechTalk üblich gab es einige Familienpizzen sowie kleine Snacks.
Erfahrungsaustausch durch ein „World Café“
Nach ausgiebigem Networking während des Essens, setzen wir uns nochmal in kleineren Gruppen zusammen, um die Workshop-Methode “World Café” auszuprobieren. Bei einem World Café werden Kleingruppen gebildet, jede Gruppe spricht über ein unterschiedliches Thema, nach etwa 15 Minuten kann man die Gruppe wechseln und so kann man sich innerhalb kürzerer Zeit intensiv mit einem Thema beschäftigen oder eben zu unterschiedlichen Themen weiterbilden. Mehr zu dieser durchaus empfehlenswerten Workshop-Methode.
Die Gruppe “Design Thinking” diskutiert über Vorteile und Nachteile von Design Thinking in der Praxis und deren Unterschiede zu anderen Methoden.
Die Themen wurden direkt von den TeilnehmerInnen aufgeworfen
und während des Meetups gesammelt. Der Erfahrungsaustausch ist besonders spannend,
da die Gruppe einerseits homogen ist (alle arbeiten im UX & UI Design
Bereich), andererseits aber auch sehr heterogen ist, da alle einen unterschiedlichen
Fokus, Firmen, Arbeitsweise, Erfahrungswerte und Expertenlevel haben. Es war
eines der ersten Male, dass ich diese Methode in einer solchen Gruppe
mitgemacht habe.
Jeder Tisch hat ein eigenes Thema:
Tisch
#1: What to track to measure UX? / How argue the importance of UX to clients?
Tisch
#2: How to handle scrum meeting remote? / User testing remotely – Tools, best practices
Tisch
#3: Design Thinking in practice / How do you implement Design Thinking?
Tisch
#4: Usability tests for end users if budget is low or very limited? / How to do
good UX for a small budget?
Zu User Experience & Design Thinking gibt es bei TechTalk vielseitige Aktivitäten – diese fassen wir seit kurzem in einem Newsletter zusammen. Die Erstausgabe nachlesen.
https://techtalk.at/wp-content/uploads/2019/08/IMG_5455.jpg27534366Veronika Winterhttps://techtalk.at/wp-content/uploads/2021/03/TechTalk_Logo_Slogan@2x.pngVeronika Winter2019-09-09 16:11:082021-01-21 10:51:21UX Meetup: UX in a Scrum of Scrum project | World Café
Startete das UXcamp 2009 noch als erstes deutsches User Experience Barcamp, so hatte die Veranstaltung bereits im Folgejahr – aufgrund des großen Erfolges – eine internationale Ausrichtung. Mittlerweile ist die Veranstaltung zu einer Institution für europäische User Experience Professionals geworden.
Heuer war
die Techtalk mit 2 Teilnehmerinnen beim UXcamp Europe vertreten und zum ersten
Mal Sponsor des Events. Es stand
dort netzwerken, diskutieren und Trends besprechen im Vordergrund. Mir fiel
auf, wer einmal da war, kommt immer wieder: Teilnehmer, Sponsoren,
Organisatoren und Alumni-Organisatoren.
Abbildung 1: Getümmel vor dem Session Board
Vorweg ein
paar Fakten zur Veranstaltung:
Es
fand 2-tägig am Pfingstwochenende statt
101
Sessions wurden in 10 parallelen Tracks angeboten
500+
TeilnehmerInnen
Ein
ehrenamtlich arbeitendes Organisationsteam, Sponsoren und eine kostenlos zur
Verfügung gestellte Lokation an der Humboldt Universität machen eine
kostenfreie Teilnahme möglich.
Tickets
sind innerhalb weniger Minuten vergriffen.
Heuer
war Nachhaltigkeit angesagt: wiederverwendbare Kaffeebecher und Glasflaschen
kamen zum Einsatz.
Folgende
Learnings aus den Workshops konnte ich mitnehmen:
How to cluster sticky notes: Um tieferen Einsichten aus Notizen
zu gewinnen, sind folgende Regeln hilfreich:
Notizen,
die geclustert werden, sind aussagekräftiger, wenn sie genauer beschrieben sind
(3-7 Wörter).
Sind
die Notizen ausführlicher, dann entstehen häufig ganz andere Cluster, als mit
kürzeren Notizen.
Gibt
man den Clustern dann einen Gruppentitel, dann sollte dieser aus einer
aufgestellten Hypothese/Behauptung bestehen und nicht nur aus einem Wort.
Mithilfe dieser Regeln entwickelte sich meine Arbeitsgruppe von einer
recht sinnlosen Gruppierung (siehe Abbildung darunter)…
…hin zu einer aussagekräftigeren Gruppierung
mit gehaltvoller Notizen (siehe Abbildung darunter). Thema der Übung waren
Research-Ergebnisse für ein nachhaltiges Repair-Cafe.
(Rapid) paper prototyping: Nach etwas theoretischem Input,
entwarfen wir in Kleingruppen einen Papierprototypen für den Bestellautomaten
eines Eissalons und testeten ihn. Wir hatten dazu 30 Minuten Zeit. Es zeigt
sich, diese – wohl günstigste – Variante eines frühen Prototyp zu testen, lässt
sich im Handumdrehen durchführen. Learning: Just do it!
Am Ende der zwei Tage verließ ich
das Event inspiriert durch Themen
wie:
Voice
assistents,
dark
patterns, ethics in UX, sustainable UX,
getting
UX into company and surviving as UX in larger companies.
Die breite Themenauswahl und der
offene Umgang der UX-Community begeisterten mich.
https://techtalk.at/wp-content/uploads/2019/06/Getümmel-vor-dem-Session-Board.jpg8091438Nora Aumayrhttps://techtalk.at/wp-content/uploads/2021/03/TechTalk_Logo_Slogan@2x.pngNora Aumayr2019-06-24 11:08:222021-01-21 10:51:5710 Jahre UXcamp Europe in Berlin – eine Barcamp Dekade
Vor kurzem hatte ich,
Eugene Hofmannsrichter, die Möglichkeit, einen Design Thinking Workshop zu
begleiten. Als UX Designer hatte ich schon einiges über dieses Thema gehört,
jedoch noch nicht aktiv damit zu tun gehabt. Zumindest dachte ich das. Zur
Vorbereitung habe ich mich nur kurz in dieses Thema eingelesen. Das Vorgehen
auch in der Praxis sehen zu können war mir natürlich sehr willkommen, um das
Thema für mich auch greifbarer zu machen.
Der Workshop wurde von
Claudia Oster moderiert und hatte das Ziel, Ideen zu generieren, die das
Onboarding neuer MitarbeiterInnen in einem großen Unternehmen am ersten Tag
verbessern sollen.
Worum geht’s bei Design Thinking?
Design Thinking geht es darum, Personen mit verschiedenem Hintergrund (z.B. verschiedene Berufsfelder und Abteilungen eines Unternehmens) gemeinsam an der Lösung eines Problems arbeiten zu lassen. Dazu werden Methoden eingesetzt, bei denen die Menschen im Zentrum stehen, für die die Lösung entwickelt werden soll, mit all ihren Motivationen und Bedürfnissen. Im Laufe der einenhalb Tage wurde mir klar, dass mir das Thema Design Thinking doch gar nicht so fremd war, wie ich dachte. Die Methoden, die zum Einsatz kamen, waren mir teilweise schon bekannt, handelte es sich doch um UX Design Methoden wie „Journey Mapping“, „Empathy Mapping“ oder „Idea Canvas“. Durch die vielfältigen Sichtweisen der TeilnehmerInnen erhält man ein breites Spektrum an Ideen, die während der Ausarbeitung und Verfeinerung mehrere Feedbackzyklen durchlaufen.
Wer waren die TeilnehmerInnen?
Die TeilnehmerInnen wurden so ausgewählt, dass sie verschiedene Sichtweisen einbringen konnten. Sie kamen aus der HR-Abteilung und verschiedenen anderen Bereichen des Unternehmens. Manche waren selbst noch nicht lange angestellt und konnten sich noch sehr gut an ihren ersten Arbeitstag, ihre Eindrücke, Gedanken und Gefühle erinnern.
Wie war der Workshop aufgebaut?
Begonnen wurde mit dem
Aufteilen der TeilnehmerInnen in zwei Gruppen, die jeweils eine „Journey Map“
erstellt haben. Auf dieser wurden verschiedene Situationen rund um den ersten
Arbeitstag festgehalten und nach einer Skala von „gut“ bis „nicht gut“
bewertet. Die Gruppen erstellten zwei Maps aus der Sicht der neuen
MitarbeiterInnen – also aus
„Kundensicht“ – sowie aus der Sicht der HR-Abteilung. Bereits in diesem frühen
Stadium konnten Dinge, die mit „nicht gut“ bewertet wurden identifiziert werden
und regten schon zu Ideen zur Verbesserung an. Da die Ideen erst später
ausgearbeitet wurden, haben wir diese nur kurz notiert, um sie nicht zu
vergessen.
Von allen im Laufe des
Tages gesammelten Ideen wurden durch sogenanntes Dot-Voting aller
TeilnehmerInnen vier Ideen ausgewählt und als Prototypen ausgearbeitet. Dabei stand
der Kreativität nichts im Wege Es konnten
Flipcharts, Plakate, Legosteine, SAP Scenes
Figuren und sogenannte Idea-Canvas Poster verwendet werden.
Onboarding neuer Mitarbeiter mit Hilfe einer App und Events nach einem festgelegten Zeitplan
Für jede Idee wurden
Challenges und Success Faktoren überlegt.
Die Neugestaltung des
ersten Tages im Unternehmen als Welcome-Day
Am zweiten Tag wurden die
Prototypen weiteren MitarbeiterInnen aus HR und Führungskräften vorgestellt,
die ihr Feedback gaben. Dieses Feedback wurde verwendet, um den Ideen den
letzten Schliff zu geben.
Am Ende war ich sehr beeindruckt vom Ergebnis, da die Ideen überhaupt nicht in Konkurrenz zueinander standen. Alle vier Ideen sind auch bei allen TeilnehmerInnen gut angekommen. Besonders toll fand ich, dass sie sich gegenseitig ergänzten und trotzdem unabhängig voneinander, in verschiedenen Zeiträumen und in mehreren Schritten sukzessive umgesetzt werden können. Alles in Allem ein großartiges Paket für den Einstieg und die erste Zeit der neuen MitarbeiterInnen.
Sehr schön zu sehen war
auch, dass diese UX Design Methoden, die wir sonst anwenden, um Ideen zu
Innovationen in der IT zu generieren, auch für Prozessverbesserungen angewendet
werden können, die mit IT wenig bis nichts zu tun haben. Durch die
Herangehensweise, erst Probleme zu identifizieren und dann an der Lösung der
relevantesten zu arbeiten ist auf viele Bereiche umleg- und anwendbar.
Bei weiteren Fragen rund
um Design Thinking oder UX kannst du dich an das UX-Team bzw. direkt an
Claudia Oster wenden.
Anfang Mai fand am FH Technikum Wien wieder der „Start me up Monday” statt – diesmal zum Thema „Why User Experience is Key“. An diesem Abend gab es sechs Vorträge aus den unterschiedlichsten Bereichen und Anwendungsgebieten der User Experience. Ich möchte einen kurzen Einblick geben über die Inhalte unseres Vortrags und Highlights aus den anderen Vorträgen.
Individuelle Softwareentwicklung – Wo ist da Platz
für UX?
Meine Kollegin Veronika
Winter und ich – Claudia Oster – sprachen über die Rolle von UX in der
individuellen Softwareentwicklung und welche Methoden wir einsetzen, um einen
bestmöglichen Kosten-Nutzen-Effekt zu erzielen.
In unserem Vortrag
präsentierten wir drei Schlüsselfaktoren, die aus unserer Sicht zu einer guten
User Experience in der individuellen Softwareentwicklung beitragen:
BenutzerInnen
und deren Bedürfnisse:
Schlüsselfaktor Nummer 1 sind natürlich die BenutzerInnen und das Verständnis,
das für die Bedürfnisse und Anforderungen aufgebaut werden muss. Häufig wird in
Projekten zu schnell auf die Lösung fokussiert, bevor das Problem überhaupt
verstanden wird.
Wireframes: Wireframes helfen uns frühes Feedback durch BenutzerInnen zu bekommen und
sind eine wertvolle Abstimmungsgrundlage für das Projektteam.
Enge
Zusammenarbeit im agilen Team: UX
DesignerInnen arbeiten als Teil des agilen Teams und durch fortlaufende
Abstimmungen mit Product Owner und Entwicklungsteam wird die effiziente
Berücksichtigung von UX im Projekt gewährleistet.
1: Wireframes zur Erarbeitung und Visualisierung des Prozesses
Jumio und der Fokus auf geringe kognitive
Belastung
Martin Frühwirt ist in
seinem Vortrag „Identitätsprüfung als Teil der User Journey“ vor allem darauf
eingegangen, wie wichtig es ist im Rahmen der Weiterentwicklung des Designs
folgenden Leitspruch zu berücksichtigen:
„Minimise cognitive load to maximise
usability.” (NN Group)
D.h. bei der Gestaltung
versuchen sie die Abläufe intuitiv zu gestalten und die BenutzerInnen bei der Durchführung
Ihrer Aufgabe zu unterstützen. Als Beispiel nannte er das Upload-Limit für
Fotos, das häufig bei Überschreitung einen Bruch in der Nutzung verursacht.
Dadurch das die Anwendung selbstständig das Bild verkleinert, kann der Benutzer
ungehindert weiterarbeiten.
2: Sketchnotes – Minimise cognitive load by Jumio
Microsoft & Inclusive Design
Janka Koen von Microsoft präsentierte nach einem Rückblick über die Geschichte von Microsoft Design auch das neue Konzept des Inclusive Design. Dabei geht es darum, dass alle Menschen in bestimmten Situationen in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind und alle Menschen davon profitieren, wenn man die Lösungen inklusiv gestaltet.
Anstelle von Personas
kann man mit Persona Spectrum arbeiten, um zu erkennen wie eine Einschränkung
auch temporär oder situativ auftreten kann um dadurch zu erkennen, wie viele
Menschen von einer Lösung profitieren können. Mehr zu Inclusive Design findet
man unter https://www.microsoft.com/design/inclusive/.
Stream zum Nachschauen & UX Team-Support
Wenn du noch mehr erfahren möchtest – der Stream zum Nachschauen ist noch verfügbar
Bei weiteren Fragen rund um UX kannst du dich an das UX-Team bzw. direkt an Veronika Winter wenden.
https://techtalk.at/wp-content/uploads/2019/04/Test_02.jpg477575Claudia Osterhttps://techtalk.at/wp-content/uploads/2021/03/TechTalk_Logo_Slogan@2x.pngClaudia Oster2019-06-17 15:12:552021-10-18 11:37:37Event-Nachlese: Start Me Up Monday – Why User Experience is Key
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