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CoMo Camp Wien: Die erste (Un-)Konferenz zu Collaborative Modelling

Agile Frameworks haben Deine komplexen Probleme nicht gelöst, sondern nur transparent gemacht? Dann lass uns beim CoMo Camp gemeinsam an einer Lösung arbeiten. 

TechTalk unterstützt die erste (Un)Konferenz zum Thema Collaborative Modelling, und das Beste daran, sie findet in Wien statt!  

Aber stop: was ist Collaborative Modelling eigentlich?

Deine Toolbox um komplexe Herausforderung zu meistern! Einfach gesagt ist Collaborative Modelling der Gattungsbegriff für ein Methodenset, das sich als hilfreich herausgestellt hat, wenn mehrere Personen zusammenarbeiten, um komplexe Probleme schneller zu verstehen, Lösungsansätze zu finden und Entscheidungen effizienter zu treffen. Kommend aus dem Bereich der Software-Entwicklung (Domain Driven Design) hat sich Collaborative Modelling mittlerweile als Best Practice im Produktdesign und der Organisationsentwicklung etabliert.

Collaborative Modelling-Tools: die 3 besten Tools um kollaborativ zu arbeiten  

  • EventStorming by Alberto Brandolini (hilfreich um mit einer großen Menge an Menschen komplexe Sachverhalte und Prozessketten zu visualisieren)
  • Business Model Kanvas by Alexander Osterwalder & Yves Pigneur (hilfreich um herauszufinden, ob man mit einer Idee auch Geld machen kann)
  • Domain Story Telling by Stefan Hofer and Henning Schwentner (hilfreich um Domänenwissen rasch für nicht-Expert:innen greifbar zu machen)

Darüber hinaus gibt es viele weitere Methoden und Tools, die alle gemein haben, dass sie nicht dogmatisch sind und einen starken Fokus auf Visualisierung haben. Visualisierungen helfen uns das konkrete System und zu lösende Problem besser zu verstehen (problem space). Missverständnisse werden dabei frühzeitig erkannt und beseitigt. Das ist die Grundlage, um kund:innenorientierte Produkte und erste Schritte auf deren Umsetzungsweg zu erarbeiten (solution space). 

Warum solltest Du das ComoCamp nicht verpassen: Ikonen und interessante Workshops/OpenSpaces 

Das ComoCamp in der Praxis: Nicht nur dabei sein, sondern was schaffen!  Das ComoCamp bringt Expert:innen vom Kaliber eines Alberto Brandolini (Erfinder EventStorming) oder Gojko Adzic (Erfinder Impact Mapping) zusammen, um über die neuesten Entwicklungen und Best Practices im Bereich Collaborative Modelling zu diskutieren. Die Veranstaltung bietet eine Vielzahl von Open Spaces, die von den Expert:innen und Teilnehmer:innen gestaltet werden. Das gemeinsame Interesse aller Beteiligten ist

  • voneinander zu lernen, welche Methoden wann am besten eingesetzt werden können,
  • zu verstehen wie die Methoden am besten in einander greifen,
  • eventuelle Widersprüche oder weiße Flecken zu entdecken,
  • alternative Ansätze oder Ergänzungen einzubringen und
  • Impulse für konkrete eigene Problemstellungen mitzunehmen.

TechTalk und COMOCAMP Logo Grafik

TechTalk als Enabler des ComoCamps 

Was wir derzeit beobachten:

Viele österreichische Organisationen sagen heute, dass sie erfolgreich agile Frameworks wie Scrum auf Teamebene einsetzen. Manche haben auch schon in der Skalierung Lösungen gefunden und liefern somit effizient. Oftmals wird aber die Frage der Effektivität („Tun wir die richtigen Dinge?“ vs. „Tun wir die Dinge richtig?“ – Effizienz) vernachlässigt oder sie wird zum Politikum – sowohl auf der Produkt- als auch auf der Architekturebene. Dies passiert aus unserer Sicht nicht mit böser Absicht, sondern deshalb, weil die Aufgabenstellungen zu komplex werden oder zumindest erscheinen.

Florian Raimann, TechTalk Experts Ansprechpartner

In genau solchen Situationen ist unserer Meinung nach Collaborative Modelling hilfreich, um voranzukommen, indem wir ein gemeinsames Bild schaffen, Komplexität oftmals reduziert werden kann und alle am gleichen Strang ziehen. Deshalb unterstützen wir das ComoCamp mit voller Leidenschaft und entlang unseres Leitsatzes „Deliver software that matters“.

Collaborative Modelling-Trends: Was erwartet uns in Zukunft in diesem Bereich? 

Diese Frage werden wir nach dem ComoCamp 2023 gemeinsam beantworten können – wir freuen uns auf Dich und Deine Inputs!

Wollt Ihr mehr zum Thema Collaborative Modelling erfahren?

Dann verpass das ComoCamp nicht!

Die Community-Konferenz zum Thema Agile – Eine Nachlese zur Agile Tour Vienna 2019

Über 300 verkaufte Tickets, 30 Speaker in 25 Sessions, darunter auch drei Workshops, unzählige Kaffees, 200 Croissants, zwei tolle Sponsoren, ein Review Team aus 17 unterschiedlichen Firmen, so vielseitig war die diesjährige Agile Tour Vienna! Am 20. September war es soweit, nach Monaten der Vorbereitung endlich der Konferenztag.

Weitere Videoaufzeichnungen und Slides zu den Sessions findest Du in unserem Agile Tour Wiki.

Robert Finan führte uns durch den Konferenztag. Nach einer offiziellen Eröffnung und Danksagung an die Sponsoren und Organisatoren wurden die diesjährigen Experimente, ganz nach dem agilen Mindset, erklärt. Auch wir wollen im Zuge der Konferenz Neues ausprobieren und so die Agile Tour Vienna jedes Jahr verbessern. Die Experimente bauen auf dem Feedback der Teilnehmer auf, welches wir sowohl direkt auf der Konferenz entgegennehmen, als auch durch eine Umfrage nach der Konferenz.

Anschließend wurde unsere erste Keynote-Speakerin vorgestellt: Jenni Jepsen. Jenny sprach über Intent-Based Leadership und wie wir am Feedback erkennen können, stellt dies heutzutage ein wichtiges Thema dar. Wir haben Jenni’s Keynote aufgezeichnet, das Video findet ihr hier.

Upcoming: Intent-Based Leadership Training with Jenni Jepsen.

Wir fördern junge Talente

Der nächste Slot im Schedule war für unsere Young Talents reserviert. Schon das zweite Jahr in Folge ist dieses Format im Einsatz und hat sich auch heuer bewährt. Den Erfolg dieses Formats leiten wir unter anderem daraus ab, dass zwei der vier Young Talents von 2018  auch dieses Jahr einen Talk bei uns gehalten haben. Das freut uns natürlich besonders, merken wir dadurch doch, welchen Vorteil dieses Format für unsere Zielgruppe hat.

Besonders freut es uns, dass es dieses Jahr keine Absagen von Speakern gab. Somit konnten wir unseren Schedule wie geplant durchführen. Zum ersten Mal wurden unsere Sessions in vier Themen-Tracks unterteilt:

  • Successful Technical & Testing Practices,
  • Leadership & Organizational Development,
  • Amazing Products and
  • Reach Out – Agile Beyond IT.

In unserem Twitter-Feed wurden interessante Insights zu den Sessions geteilt!

Das erste Feedback von unseren Teilnehmern zu den Sessions zeigt, dass die Tracks sehr positiv wahrgenommen wurden. Wir konnten auch heuer wieder eine gute Qualität der einzelnen Sessions liefern. Ein besonderer Dank gilt hier unserem Review Team, das auch heuer wieder sensationelle Arbeit geleistet hat.

Wir fördern Austausch und Networking

Unser größtes Experiment dieses Jahr, der Meet-the-Speaker Slot, wurde von den Teilnehmern sehr unterschiedlich wahrgenommen. Wir werden das Feedback dazu besonders gut analysieren, um zu entscheiden, wie wir weiter damit umgehen wollen. Für uns persönlich war es eine Bereicherung der Konferenz, da wir dadurch den Austausch der Speaker mit den Teilnehmern forcieren sowie mehr Networking erreichen wollten und das haben wir bei einem Teil der Teilnehmer auch erreicht.

Meine persönlichen Highlights

Auch ich habe dieses Jahr ein paar Sessions besucht und möchte euch meine persönlichen zwei Highlights gerne genauer vorstellen:

Happiness leads to succes

Besonders spannend fand ich die Session “Wissenschaftlich belegt: WohlfühlChefs führen erfolgreicher!” von Ralph Miarka & Veronika Kotrba. Die Aussage zu Beginn „16 % der Österreicher sind nicht glücklich engagiert und motiviert im Beruf“ hat es auf den Punkt gebracht, wie wichtig es ist, dass es Personen in der Firma gibt, die sich um das Wohlbefinden der Kolleginnen aktiv kümmern. Denn “Happiness leads to success” wie Ralph und Veronika uns klarmachten. Diverse Motivationssysteme sowie Belohnungssysteme können hier unterstützen. Ein Beispiel war das SCARF Modell, bei dem wir soziale Gegebenheiten stärken. Weiters wurden vier Prinzipien der positiven Führung vorgestellt:

  1. positives Klima
  2. positive Beziehung
  3. positive Kommunikation
  4. positive Bedeutung

Folgende erste Schritte und schnell anwendbare Tipps wurden im Zuge der Session vorgestellt:

  • Erfolge feiern und Dankbarkeit zeigen
  • Individuelle Stärken nutzen und fördern
  • Unterbrechungsfreies Arbeiten ermöglichen
  • Ehrliches Interesse zeigen
  • Beitragsziele vereinbaren statt Leistungsziele
  • Erreichbares sichtbar machen

Struktur und Effizient mit dem passenden Meeting-Format

Ich habe noch einen Workshop besucht, den ich besonders spannend und interaktiv fand. Bei diesem Workshop ging es um zwei Meeting-Formate aus dem Holacracy Modell: Tactical Meeting und Governance Meeting.

Weiters habe ich diesmal auch an einem unserer Workshops teilgenommen: Gregor Karlinger & Bernhard Ibertsberger – “Warum die Meeting-Formate aus Holacracy für jedes (agile) Team hilfreich sind!”

Der Workshop war so aufgebaut, dass wir zuerst einen kurzen Theorieteil zu den beiden Formaten bekommen haben, um dann selbst die beiden Meetings auszuprobieren. Beim Tactical Meeting geht es darum, über offene Punkte zu informieren und ggfs. Infos einzuholen. Nach einem Meeting-Check-in wird dynamisch und gemeinsam die Agenda aufgebaut. Anschließend werden die Agenda-Punkte abgearbeitet: die Teilnehmer bringen die Punkte ein und man fokussiert sich auf die nächsten Schritte.

Der Prozess des Governance Meetings ist ähnlich, unterscheidet sich aber vor allem in der Abarbeitung der Agenda. Mit Hilfe der Moderation werden zuerst Vorschläge vorgestellt, um dann mittels klärenden Fragen der Teilnehmer diesen Vorschlag zu verstehen. Anschließend gibt es eine Reaktionsrunde und der Vorschlag kann angepasst werden. Danach werden mithilfe der “fünf Stufen der Einwände” potentielle Widerstände strukturiert bearbeitet. Ziel ist es diese zu integrieren, wenn es möglich ist, damit Widerstände der Teilnehmer minimiert werden.

Cocktails, Bier und Networking

Nach einem spannenden und lehrreichen Tag,  etlichen Sessions und drei Workshops, fanden wir uns schließlich alle gemeinsam nochmal zu der Abschluss-Keynote zusammen: Marcus Hammerberg, ein Agile Coach aus Schweden, erzählt uns seine persönliche Geschichte – wie er mit agilen Prinzipien ein Krankenhaus in Indonesien retten konnte. Diesen spannenden aber auch sehr intensiven Konferenztag, haben wir heuer wieder mit Cocktails und Bier abgerundet. Eine Cocktail Show auf der Bühne war der gelungene Übergang von Knowledge Sharing und Erfahrungsaustausch zum Networking.

Abschließend wollen wir uns noch einmal bei allen Mitwirkenden herzlich bedanken und freuen uns gemeinsam mit Euch auf die nächste Agile Tour Vienna!

Zum Abschluss noch ein paar Schnappschüsse.


Einblicke in die nachhaltige UX Gestaltung

UX Night Vienna on November 26, 2018 at Impact Hub Vienna. © Christian Lendl

Zum dritten Mal fand am 26. November die UX Night Vienna statt. Entsprechend dem Motto „UX for a change“ gab es 3 Talks zum Thema „Nachhaltigkeit“:

 

Eveline Pupeter at UX Night Vienna on November 26, 2018 at Impact Hub Vienna. © Christian Lendl

Eveline Pupeter, CEO von Emporia, lieferte Einblicke in die Entwicklung von seniorenfreundlichen Handys. Das oberösterreichische Unternehmen Emporia hat es sich zur Aufgabe gemacht die Generation 50+ bei der Digitalisierung zu unterstützen. Es bietet neben seniorenfreundlichen Smartphones auch Smartphone-Schulungen an. Spannend war festzustellen, dass sie:

  • Ihre Kundensegmente nach Grad der Digitalisierung und nicht nach Alter einteilen.
  • Hilfsmittel einsetzen um ihren – durchwegs jungen – Entwicklern die Bedürfnisse der älteren Generationen näher zu bringen. Im Einsatz sind:
    • Spezielle Handschuhe, welche eine eingeschränkte Feinmotorik simulieren und
    • der Alterssimulationsanzug GERT.

Peter Knoblauch at UX Night Vienna on November 26, 2018 at Impact Hub Vienna. © Christian Lendl

Peter Knoblauch, Senior Lektor am Institut für Design der Angewandten, sprach über die Gebrauchstauglichkeit von Alltagsprodukten. Er erklärte anhand welcher Kriterien die

Lebensdauer von Alltagsprodukten gemessen werden kann. Meine take aways:

  • Es gibt ein Nachhaltigkeitssiegel für langlebige, reparaturfreundliche Produkte (ON Regel 192102).
  • Er untersuchte die Langlebigkeit von Waschmaschinen. Die User Interfaces verschiedener Waschmaschinen wurden hinsichtlich ihrer Gebrauchstauglichkeit verglichen. Selbst hochwertige Markenprodukte versagen bei der Usability des Interfaces.

UX Night Vienna on November 26, 2018 at Impact Hub Vienna. © Christian Lendl

Den Abschluss machte ein Beitrag über Participatory Design. Christopher Frauenberger (TU Wien) präsentierte eine Designstudie. In dieser hatten Forscher mit Kindern mit Autismus am Design von neuen Technologien zusammengearbeitet. Learnings:

  • Participatory Design ist nicht User Centered Design.
  • Beim Participatory Design ist der User ein Teil vom Team. Er produziert Inhalte und entscheidet mit.

Der Abend war unterhaltsam und regte zum Nachdenken an. Er war allerdings weniger praxisrelevant für User Experience Designer als derjenige im Vorjahr. Es bleibt noch zu sagen: Das kostenfreie Event war wieder bestens organisiert. Ein besonderer Dank dafür gebührt dem UX Vienna-Meetup Team – inklusive unserer Claudia ;). Ich danke Euch!

Agile Tour 2017 Rückblick (+Fotos und Videos)

UX Night Vienna: Wie Runtastic, mySugr und BeeOne UX-Herausforderungen meistern

Nach der erfolgreichen Interaction16 redux Veranstaltung vergangenes Jahr organisierte ich als Teil des Teams vom Interaction Design Stammtisch dieses Jahr die UX Night Vienna 2017. Unter dem Motto “Am Beifahrersitz österreichischer Organisationen” ging es dieses Jahr darum Einblick in österreichische Unternehmen und deren In-House UX-Abteilungen zu erhalten. Wie also kommt es zu der guten User Experience die viele Produkte erfolgreich macht?

Wir kontaktierten daher bekannte österreichische Firmen und konnten für diesen Abend Lesya von Runtastic, Matthias von mySugr sowie Konstantin und Stefanie von BeeOne (George) für diesen Abend gewinnen. In interessanten Vorträgen gab es sehr offene und konkrete Einblicke in deren Arbeitsweisen und Herausforderungen der verschiedenen Teams.

Lesya Präsentation

Lesya von Runtastic über Design Sprints

Vor allem der Trend zur Abkehr von eigenen Designteams hin zu interdisziplinären Teams in denen UX Design gemeinsam mit dem Entwicklungsteam zusammenarbeitet hat sich bei Runtastic und mySugr gezeigt. Runtastics Einsatz von Design Sprints vor allem für Neuentwicklungen und komplexe Funktionalitäten war sehr aufschlussreich. Matthias von mySugr wies darauf hin wie hilfreich es sein kann UX Designs physisch sichtbar zu machen.

Konstantin und Stefanie von BeeOne haben einen Einblick gegeben wie sie neue Features entwickeln und welche Herausforderungen es gibt. Vor allem interessant war es vor dem Hintergrund, dass ein bestehendes System abgelöst wird, dass von vielen Benutzern verwendet wird und deren Benutzer teilweise sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben – vom Einsteiger-Bankkunden mit wenigen Produkten bis hin zum Power-User.

 

Dank der Unterstützung von IBM Österreich/exc.io und TechTalk konnten dieses Jahr 80 Teilnehmer diese interessanten Vorträge verfolgen.

Teilnehmer bei Get-Together

Get-Together in gemütlicher Runde

Der große Andrang im Vorfeld und die positiven Rückmeldungen der Besucher zeigen uns, dass ein solches Format auf sehr großes Interesse stößt. Wir freuen uns schon auf eine Fortsetzung.

Weitere Eindrücke von der Veranstaltung gibt es auf Twitter. Die Fotos in diesem Beitrag sind von Wieland Kloimstein, weitere gibt es in einem Album auf Flickr zu sehen.